BMW Neue Klasse: Mitfahrt im Beast mit Heart of Joy – Heise Autos

BMW VDX Heart of Joy

BMWs Ingenieure testen den Fahrdynamik-Computer “Heart of Joy” in einem extrem leistungsstarken E-Auto, genannt “das Beast”. Wir fuhren eine Testrunde mit.

Rennfahrer Jens Klingmann steuert den Wagen in eine lang gezogene Kurve der Teststrecke. Von der Rückbank aus erkenne ich die Zahlen auf dem Fahrerbildschirm. Wir fahren fast geräuschlos 190 auf der Teststrecke neben dem US-Werk von BMW in South Carolina. 190 Meilen pro Stunde – also mehr als 300 km/h.

“Es geht darum, die Grenzen der Physik mit diesem Fahrzeug auszutesten”, sagt Christian Thalmeier, Driving Dynamics Experte bei BMW nach meiner Proberunde. Das mit Tarnfolie beklebte E-Auto hat kein BMW-Logo auf der Haube. Es wird niemals in Serie gehen. Offiziell trägt es die drei Buchstaben VDX. Die BMW-Mitarbeiter vor Ort nennen es das Beast. Die E-Motoren liefern maximal 18.000 Newtonmeter Drehmoment. Damit der Wagen in der Kurve am Boden klebt, rotieren unter dem Fahrzeug Impeller, um dort Unterdruck zu erzeugen. Sie ziehen das Auto mit bis zu 1200 kg Anpressdruck an die Fahrbahn.

Um ein derartiges Fahrzeug auf der Strecke zu halten, benötigt man Rennerfahrung. Darum sitzt Jens Klingmann am Steuer. Der 34-jährige ist Werksfahrer im BMW M Motorsport-Team. Er gewann unter anderem die 24 Stunden von Dubai und zweimal die italienische GT-Meisterschaft. “Am meisten hat mich die, im wahrsten Sinne des Wortes, atemberaubende Beschleunigung im VDX begeistert”, beschreibt es Klingmann. Davon habe ich nach der Proberunde ebenfalls einen guten Eindruck.

Die Idee für diesen Autowahnsinn ist schnell zusammengefasst: “Wenn das Heart of Joy hier funktioniert, wird es jede Situation auf öffentlicher Straße meistern”, sagt Thalmeier. Im Herbst des Jahres hat das erste Fahrzeug der neuen Klasse Premiere, voraussichtlich ein iX3 SUV. Die Systemarchitektur als auch das Bedienkonzept halten jedoch in alle nachfolgenden Modelle des Herstellers Einzug. Doch insbesondere bei den elektrischen Varianten fragen sich einige Stammkunden, wie BMW ihren Claim “Freude am Fahren” in die Elektromobilität überträgt? Um eine Antwort zu geben, taufte BMW-CEO Oliver Zipse den zentralen Computer “Heart of Joy”. In der schwarzen Box stecke fortan die Fahrfreude, so seine Botschaft.

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